Dienstag, April 23, 2024

Mit neuen Therapieansätze bei altersabhängiger Makuladegeneration die Sehkraft erhalten

In der Therapie der Altersabhängigen Makuladegeneration bieten neue Medikamente, neue Darreichungsformen sowie die Gentherapie vielversprechende neue Möglichkeiten.

Ein Drittel aller Menschen in Deutschland über 80 Jahren leidet an einer Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD). Um den Verlust des Sehvermögens aufzuhalten oder sogar zu verhindern, sind regelmäßige Untersuchungen und Behandlungen zwingend notwendig. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie werden diese allerdings häufig erschwert. Um die Versorgung der Erkrankten und die Therapie der AMD insgesamt zu verbessern, gibt es nun neue Ansätze.

In Deutschland ist etwa ein Drittel aller Senioren über 80 Jahren von der AMD betroffen. Bei der sogenannten feuchten Form, die schnell fortschreitend ist, sind regelmäßige Besuche beim Augenarzt sehr wichtig, um dem Verlust des Sehvermögens entgegenzuwirken. Die Erkrankung verläuft sehr individuell und die genaue Langzeit-Prognose des Behandlungsbedarfs ist schwierig. „Die meisten an AMD-Erkrankten sind ältere Menschen, die häufig Schwierigkeiten haben, regelmäßig einen Arzt aufzusuchen, weil sie beispielsweise einen Fahrdienst oder eine Begleitung brauchen“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn und Vorstandsmitglied der Stiftung Auge. Hinzu komme, dass Patienten aufgrund der Corona-Pandemie seltener zum Arzt gehen, aus Sorge vor einer Ansteckung.

Um den Patienten gerecht zu werden und die Versorgung zu gewährleisten, seien deshalb neue Ansätze gefragt: „Neue Medikamente, neue Darreichungsformen und die Gentherapie eröffnen uns in der Therapie der Altersabhängigen Makuladegeneration nie dagewesene Möglichkeiten. Ebenso bietet der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Telemedizin neue Chancen, Patienten besser zu versorgen“, erläutert Holz weiter. Ziel sei es, die Wirksamkeit und die Wirkdauer von Medikamenten zu verbessern und die Vorhersagbarkeit des Behandlungsbedarfs zu optimieren.

„Wir mussten feststellen, dass Medikamente, die in Studien mit häufiger Gabe hervorragend funktioniert haben, in der Praxis vielfach nicht so gute Ergebnisse erzielen. Das liegt auch daran, dass es den Erkrankten häufig nicht möglich ist, notwendige Untersuchungen regelmäßig und so oft wie nötig wahrzunehmen“, betont Holz. Die neuen Therapieformen gehen auf diese Umstände ein und betrachten sie vielmehr als Rahmenbedingung. „Unser Ziel muss es sein, Therapien auf unsere Patienten und deren Lebensumstände anzupassen, damit ihre Sehkraft und damit auch ihre Selbstständigkeit möglichst lange erhalten bleiben,“ so Holz weiter.

Bei der unbehandelten AMD sterben die lichtempfindlichen Zellen in der Mitte der Netzhaut langsam ab. Das äußert sich zunächst durch ein Verblassen der Farben und einer Verschlechterung des Sehvernögens. Letztlich führt die AMD zu einem blinden Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes. Lesen wird unmöglich, genau wie das Erkennen von Gesichtern. Im späteren Verlauf der AMD unterschiedet man zwei Formen: Die trockene und feuchte AMD. Die trockene späte AMD zeichnet sich durch ein allmähliches Absterben der Netzhautzellen aus, sie schreitet langsam voran. Dagegen ist die feuchte späte AMD aggressiver und führt schneller zu einem Sehverlust. Hier kommt es zu krankhaften Gefäßneubildungen und Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhautmitte. Die feuchte Form der AMD kann allerdings mit der Gabe von Medikamenten ins Augeninnere behandelt werden. Diese Behandlung ist aber keine Heilung und wird gegebenenfalls lebenslang benötigt.


Quelle: Stiftung Auge

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