worldfamilydoctorday am 19. Mai: Heute wird weltweit der Tag der Familien- und Hausarztmedizin begangen. Gesundheitssysteme ohne starke Hausarzt- und Familienmedizin sind teurer und weniger effizient – vor allem aber auch kühler. In vielen Ländern wurden die Konsequenzen aus der Erkenntnis gezogen.
Der Generalist ist der Spezialist für den ganzen Menschen
Kommentar von Christoph Dachs, Susanne Rabady, Reinhold Glehr – Präsident + VizepräsidentIn der ÖGAM
Wir Hausärzte müssen um unsere Ausbildung ringen, wir müssen für Arbeitsbedingungen kämpfen, die uns die optimale Versorgung unserer Patienten ermöglichen. An unseren Universitäten fristet die Allgemeinmedizin – immerhin Grundlage eines jeden Gesundheitssystems – ein peinliches Schattendasein, erstickt zwischen immer mehr und immer engeren Spezialfächern. Die spezifische Ausbildung in unserer Spezialität, der generalistischen Medizin, findet weiterhin nur auf dem Papier statt.
Die Stärkung der Primärversorgung nach internationalem Vorbild war ein zentrales Anliegen der Gesundheitsreform. Ausgehend von den bestehenden Stärken unseres Gesundheitssystems sollte das Ziel sein, die Gesundheit besser zu fördern, Krankheit zu vermeiden sowie auch eine verbesserte qualitativ hochwertige und effiziente Krankenbehandlung sicher zu stellen.
Die Umsetzung der Gesundheitsreform stockt jedoch, wir warten weiterhin auf die Unterstützung bei der Umsetzung regional geeigneter Modelle für eine attraktivere Familien- und Hausarztmedizin.
Die jungen Ärzte laufen ins Ausland davon, dorthin, wo sie bessere Bedingungen und eine bessere Ausbildung finden. Müssen wir wirklich warten, bis die Not so groß ist, dass keiner mehr wegsehen kann?