Viele Menschen lehnen die Zeitumstellung ab, wobei jeder vierte dadurch gesundheitliche Probleme entwickelt.
Trotz eines entsprechenden Beschlusses der Europäischen Union (EU) glauben viele Menschen nicht mehr an eine Abschaffung der Zeitumstellung. Der Anteil derer, die nach der Zeitumstellung an der Uhr an gesundheitlichen Problemen leiden, ist in einer Befragung mit 24 Prozent der Befragten konstant hoch.
Weiter glauben 63 Prozent der Befragten nicht, dass der regelmäßige Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit tatsächlich in absehbarer Zeit abgeschafft wird. Obwohl genau das vor einigen Jahren von der Europäischen Union beschlossen wurde.
Mit 72 Prozent sind dennoch fast drei Viertel der Befragten der Meinung, die Zeitumstellung sollte abgeschafft werden. Dieser Wert ist über die vergangenen Jahre nahezu konstant geblieben.
Fast bei jedem vierten Menschen verursacht die Zeitumstellung gesundheitliche Probleme
Nach wie vor fühlen sich viele Menschen belastet: 24 Prozent der Befragten geben an, aufgrund der Zeitumstellung schon einmal gesundheitliche Probleme gehabt zu haben. Durch die Corona-Pandemie sind viele Menschen psychisch bereits in einer angespannten Situation. Es kann zusätzlich belasten, wenn die innere Uhr durch die Zeitumstellung durcheinander kommt. Die beste Medizin ist dabei, die ersten Tage ruhig anzugehen. Dann vergehen die Beschwerden in der Regel wieder ganz von allein.“
Unter dem Strich liegen Müdigkeit und Abgeschlagenheit als wichtigste Symptome mit 85 Prozent auf dem ersten Platz. Gefolgt von Einschlafproblemen mit 70 Prozent. Darunter leiden Frauen besonders häufig: 75 Prozent der weiblichen Befragten geben das an, im Vergleich zu 59 Prozent der Männer. Fast die Hälfte (48 Prozent) konnten sich nach der Zeitumstellung schlechter konzentrieren. Zwölf Prozent hatten sogar depressive Verstimmungen.
Sommerzeit seit dem Jahr 1980
In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingeführt. Ziel dieser Maßnahme war es, Energie zu sparen. Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im März. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der Europäischen Union wieder auf die Winterzeit – also die Normalzeit – zurückgedreht. In einer EU-weiten Befragung sprachen sich im Sommer 2018 84 Prozent der Teilnehmer für ein Ende der Zeitumstellung aus. Der damalige Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigte daraufhin an, den Bürgerwillen schnellstmöglich umzusetzen. Das Europäische Parlament stimmte im März 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung im Jahr 2021. Hierfür wäre eine Einigung der einzelnen Mitgliedsstaaten nötig. Diese wurde jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt. Uneinig ist man sich vor allem darin, ob nach einer Abschaffung die Normalzeit oder die Sommerzeit gelten soll.
Quelle: DAK-Gesundheit: www.dak.de