Donnerstag, April 18, 2024

In der Schwangerschaft sollten Akne-Patientinnen Isotretinoin nicht einsetzen

Wenn eine Akne-Patientin während der Schwangerschaft Akne-Tabletten mit Isotretinoin einnimmt, so ist das Risiko für Geburtsfehler hoch.

Im Grunde genommen ist Isotretinoin als sehr wirksames Aknemedikament bekannt. Wenn allerdings eine Frau während der Schwangerschaft Akne-Tabletten mit Isotretinoin gegen ihre Hauterkrankung einsetzt, erhöht das das Risiko für Schwangerschaftsabbrüche und fetale Defekte. Hierzu gibt es zwar sehr viele Warnhinweise. Jedoch gibt beispielsweise in den USA nach wie vor jährlich hunderte Fälle. Wenngleich es seit 2006 aufgrund des dortigen iPLEDGE Programms, um in der Schwangerschaft Isotretinoin zu vermeiden, zu einen deutlichen Rückgang kam.

In unseren Breiten ist das Isotretinoin in der Schwangerschaft absolut kontraindiziert. Zum Ausschluss einer Schwangerschaft muss der Arzt zu Beginn der Behandlung zwei im Abstand von vier Wochen durchgeführte Schwangerschaftstests mit einer Mindestempfindlichkeit von 25 mIU/ml überwachen und dokumentieren. die Die Patientin muss während der gesamten Isotretinoin-Behandlung konsequent und ohne Unterbrechung verhüten. Idealerweise mit zwei wirksamen Methoden der Empfängnisverhütung.

 

Akne-Tabletten mit Isotretinoin – wirksam und bewährt

Das sehr wirksame Vitamin A-Analogon Isotretinoin bringt äußerlich eingesetzt ein Auflösen unschöner Mitesser und Pickel. Das zur Gruppe der Retinoide zählende Medikament ist seit den frühen 80er Jahren eine sehr gute Möglichkeit, auch schwere, therapieresistente Formen von Akne systemisch wirksam zu behandeln.

 

Keinesfalls Akne-Tabletten mit Isotretinoin während der Schwangerschaft einnehmen

Unter dem Strich birgt die Einnahme von Akne-Tabletten mit Isotretinoin während der Schwangerschaft das Risiko für schwere kongenitale Missbildungen oder eines Spontanaborts. Daher darf in der Schwangerschaft Isotretinoin keinesfalls eingesetzt werden. Dementsprechend muss der Arzt bei Frauen im gebärfähigen Alter darauf achten, dass die Patientinnen alle Bedingungen eines Programms zur Schwangerschaftverhütungsprogramms erfüllen. Die Patientin muss über das teratogene Risiko mündliche und schriftliche Informationen erhalten und ihr Verständnis schriftlich bestätigen.

 

Bei schwerer Akne

Im Grunde genommen sollte man Isotretinoin nur bei schwerer Akne verschreiben. Dazu gehören die Akne nodularis, Akne conglobata sowie Akne mit dem Risiko einer permanenten Narbenbildung. Und zwar wenn eine angemessene Standardtherapie mit systemischen Antibiotika, kombiniert mit topischen Präparaten, nicht gewirkt hat.

Jedenfalls sollte dann die Verschreibung Isotretinoin-hältiger Medikamente von einem Spezialisten erfolgen. Dieser sollten die Eigenschaften der systemischen Retinoide sehr gut kennen und den Behandlungszeitraum möglichst kurz halten. Außerdem sollte der Dermatologe die Dosis individuell anpassen.


Literatur:

Tkachenko et al. US Food and Drug Administration Reports of Pregnancy and Pregnancy-Related Adverse Events Associated With Isotretinoin. JAMA Dermatol. Published online July 17, 2019. doi:10.1001/jamadermatol.2019.1388

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