Vom 1. bis 3. Dezember trifft sich die DGSM unter dem Leitmotiv Schlafmedizin: grenzüberschreitend und innovativ zu ihrer 24. Jahrestagung in Dresden.
Schlafstörungen, deren Ursachen und Auswirkungen auf den Organismus sowie der Diagnose – vor allem im Schlaflabor, aber auch immer häufiger mittels Telemedizinischer Verfahren – und Therapie von Schlaf- bzw. Schlaf-Wach-Störungen, stellen den Schwerpunkt der Schlafmedizin dar. Dazu gehören auch schlafbezogene Atmungsstörungen(SBAS) sowie Schichtarbeit.
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Schlafbezogene Atmungsstörungen, insbesondere das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), treten immer häufiger auf. Die Beschwerden entstehen durch Verengung der Atemwege, die die durch das Nachlassen der Spannkraft der Zungen- und Rachenmuskulatur im Schlaf entsteht. Dies führt zu Atemaussetzern.
Beträchtliche gesundheitliche Auswirkungen von Schlafbezogenen Atmungsstörungen und obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom auf kardiovaskuläres System sowie deren entscheidende Bedeutung für die Entstehung und Verschlechterung von Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen, koronare Herzkrankheit, Einschränkung der kardialen Pumpleistung und plötzlicher Herztod konnten in verschiedenen Studien gezeigt werden. Durch diese Schlafstörungen verschlechtern sich auch Demenz und kognitiver Abbau, solchen Betroffenen wird bei nachgewiesener Schlafapnoe und eine Atemmaske empfohlen.
Schichtarbeit und Schlafmedizin
In unseren hochproduktiven Zeiten gehört Schichtarbeit zum normalen Arbeitslltag – sie ist unverzichtbarer Bestandteil von Teilen der Industrieproduktion wie auch von Beschäftigung im Dienstleistungs-, Sicherheits- und Gesundheitswesen. Während lange Zeit die sozialen Auswirkungen als Hauptverursacher Schichtarbeit-assoziierter Erkrankungen gesehen wurden, setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Störungen des circadianen Systems, also der sogenannten „Inneren Uhren“, die Kernursache ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Jahr 2007 Nachtschichtarbeit als „wahrscheinlich Krebs erregend“ eingestuft und benennt die Unterdrückung des Dunkelhormons Melatonin durch Licht während Nachtschicht als den wesentlichen Mechanismus.
Die Schlafmedizin hat wie keine andere medizinische Fachrichtung die Kenntnisse zu circadianen Rhythmen in ihre Krankheitskonzepte integriert. Ohne ein System innerer Uhren wäre eine Wachheit über 16 Stunden ohne wesentliche Leistungseinbuße gefolgt von einem achtstündigen kontinuierlichen Schlaf nicht erklärbar. Ältere Menschen sind allgemein anfälliger für Störungen durch Nachtschicht und werden häufiger mit Schlafmitteln behandelt. Zur Sicherung von Sicht und Wachheit auch in der Nachtschicht ist eine Beleuchtung notwendig, für die als „Licht zum falschen Zeitpunkt“ eine gesundheitsschädigende Wirkung nachgewiesen ist.