Die Streptokokken-Infektion Scharlach zeigt bei Kindern anfangs die Symptome Fieber, Halsschmerzen, Schluckprobleme. Und dann der typische Hautausschlag.
Scharlach ist eine häufige Erkrankung in der Pädiatrie, die oft nach einer Pharyngitis auftritt und eine insgesamt hervorragende Prognose aufweist. Im Grunde genommen zeigt sich Scharlach bei Kindern vor allem als Ausschlag, wenngleich die Kinderkrankheit auch andere Symptome aufweist. Der Ausschlag weist am häufigsten auf die bakterielle Pharyngitis bei schulpflichtigen und jugendlichen Kindern hin.
Scharlach bei Kindern kommt übrigens vor allem im Vorschul- und Schulalter während der Wintermonate häufig vor. Übrigens sind Menschen unterschiedlich empfänglich für Scharlach. Nach der Ansteckung tritt die Erkrankung etwa 2 bis 4 Tage danach auf.
Streptokokken-Infektion
Unter dem Strich ist Scharlach ist eine Streptokokken-Infektion, die meist in Form einer Angina auftritt und die das Bakterium Streptococcus pyogenes verursacht. Es zeigt sich dabei ein blanchierender, papulöser Ausschlag. Die Haut mit dem charakteristischen Exanthem fühlt sich dadurch wie Sandpapier an. Wenngleich der Ausschlag nicht gefährlich ist, kann eine Gruppe A-Streptokokken-Infektion schwere Komplikationen verursachen.
In der Vergangenheit war Scharlach eine Krankheit mit einer hohen Komplikationsrate, die sogar den Tod von Kindern verursachte. Daher ist eine Behandlung der akuten Infektion erforderlich, wobei die erste Wahl das Penicillin ist.
Allergische Personen gegen Penicillin können mit einem Cephalosporin der ersten Generation behandelt werden. Die Infektionen werden durch Bakterien auf andere Personen übertragen. Und zwar über eine Umgebung in unmittelbarer Nähe in Klassenzimmern und ähnlichen Arbeitsumgebungen.
Scharlach bei Kindern beginnt plötzlich mit hohem Fieber und Halsschmerzen. Typisch ist eben der samtartiger Hautausschlag und nach Abklingen eine Abschuppung der Haut an den Händen und den Füßen. Nur eine Untergruppe der Streptokokken bildet die Giftstoffe, die das Vollbild des Scharlachs auslösen können.
Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet
Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter leidet! Mehr dazu unter https://medmix.at/fieber-bei-kindern-muss-nicht-immer-gesenkt-werden/
Welche Symptome Scharlach bei Kindern verursacht
Scharlach bei Kindern zeigt anfangs die Symptome Fieber, Halsschmerzen sowie Schluckproblemen. Die Rachenmandeln sind geschwollen und düsterrot gefärbt mit später eitrigen Belägen. Die Lymphknoten am Hals sind geschwollen. Die Zunge ist zunächst weißlich belegt. Ab dem dritten bis vierten Krankheitstag ist sie dann aber gerötet mit kleinen Knötchen auf der Zunge (Himbeerzunge).
Am zweiten Tag tritt der Ausschlag in den Achselhöhlen sowie den Leistenbeugen auf. Zudem zeigt er sich auch an der Innenseite der Oberschenkel, von wo er sich dann auf den ganzen Körper ausbreitet. Die Flecken sind leicht erhaben und samtartig sowie intensiv gerötet und etwa stecknadelkopfgroß. Die Region um den Mund bleibt typischerweise vom Ausschlag ausgespart. Nach etwa einer Woche klingen die Krankheitszeichen ab.
Am Ende der Erkrankung tritt eine Schuppung der Haut an Händen und Füßen auf, wobei Komplikationen auftreten können. Und zwar 1 bis 4 Wochen nach einer unbehandelten oder nicht ausreichend behandelten Streptokokken-Infektion. Dadurch kann es zu Schädigungen der Herzmuskulatur, der Nieren, von Gehirn sowie den Gelenken kommen.
Insbesondere Herz- und Nierenschäden sind gefürchtet, da sie oft chronisch verlaufen. Zwei Wochen nach Erkrankungsbeginn sollte daher der Harn kontrolliert und das Herz abgehorcht werden.
Schließlich ist eine Hepatitis infolge von Scharlach eine seltene Komplikation, die bei Erwachsenen und noch seltener bei Kindern auftreten kann. Wie die mit Scharlach assoziierte Hepatitis entsteht, ist aber unklar.
Antibiotika und sinnvolle Maßnahmen
Die Diagnose Scharlach bei Kindern kann der Arzt mittels Schnelltest in der Ordination sichern. Die Folgeschäden durch Scharlach und ernsthafte Symptome kann man vor allem vermeiden, indem man rasch Antibiotika einsetzt.
Der klassische Scharlach kommt heutzutage aber eher selten vor. Denn üblicherweise helfen dagegen die eben früh eingesetzten Antibiotika. Zusätzlich sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig sowie fiebersenkende Maßnahmen.
Jedenfalls kann man gegen Scharlach nicht vorbeugend impfen – weder bei den Erwachsenen noch bei den Kindern. Die erkrankten Kinder muss man isolieren, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Das Kind sollte außerdem im Bett bleiben und sich nicht anstrengen. Davon sollte man die Kinder überzeugen.
Bei Infekt der Atemwege Kinder mit Heilpflanzen sanft behandeln
Zahlreiche bewährte Heilpflanzen eignen sich zur Vorbeugung sowie zur Behandlung, insbesondere wenn Kinder an einem Infekt der Atemwege leiden. Mehr dazu unter https://medmix.at/atemwegsinfektionen-pflanzenkraft/
Literatur:
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Panchoo AV, Saps M, Rivera Rivera ED. Scarlet fever associated with hepatitis in pediatrics. A case report. Scarlet fever associated with hepatitis in pediatrics. A case report. Rev Chil Pediatr. 2018;89(4):521‐524. doi:10.4067/S0370-41062018005000606
Quelle: DDr. Peter Voitl Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, 1220 Wien