Mittwoch, April 24, 2024

Vitamin D (D3) gegen Parkinson-Fortschreiten und nicht-motorische Symptome

Täglich zusätzlich Vitamin D (D3) kann bei Parkinson-Patienten das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und gegen nicht-motorische Symptome helfen.

Forscher kamen bei einer aktuelle Analyse der wissenschaftlichen Literatur überraschenderweise zu dem Schluss, dass die tägliche zusätzliche Gabe von Vitamin D3 bei älteren Erwachsenen mit Parkinson das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit verlangsamen und möglicherweise auch zusätzlichen Schutz gegen die Coronavirus-Erkrankung COVID-19 bieten kann. Eine andere rezente Untersuchung konnte wiederum zeigen, dass vor allem das Vermeiden von Vitamin D-Mangel auch verschiedenen nicht-motorischen Symptomen bei Parkinson wie psychischen und Schlaf-Störungen sowie Stürzen entgegenwirken kann.



 

Vitamin D3, Parkinson und Coronavirus-Erkrankung Covid-19

Während wir noch mehr über COVID-19 lernen, ist es von größter Bedeutung, alternative und bereits verfügbare Methoden zur Verringerung des Risikos und der Schwere der Krankheit zu finden. Eine solche Option ist Vitamin D in Form einer zusätzlichen Vitamin D3-Gabe (Cholecalciferol) auch aufgrund seiner potenziellen antiviralen Eigenschaften.

Es hat sich zudem gezeigt, dass ältere Menschen ein höheres Risiko haben, schweres COVID-19 zu entwickeln. Weiter weiss man, dass ältere Menschen im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen aufgrund einer Vielzahl von biologischen und Verhaltensfaktoren einen niedrigeren Vitamin D-Spiegel haben.

Zudem kommt es bei älteren Erwachsenen auch häufiger zur Diagnose Morbus Parkinson-Krankheit, wobei das fortgeschrittene Alter der größte Risikofaktor ist.

Zusätzlich zu seinen Immunsystem modulierenden Wirkungen vermuteten die Wissenschaftler, dass vor allem die Vitamin-D3-Supplementierung eine Rolle bei der Verlangsamung des Fortschreitens der Parkinson-Krankheit und der Verbesserung der Lebensqualität der Patienten spielt.

Tatsächlich zeigte die aktuelle Analyse, dass die tägliche Supplementierung von 2000-5000 IE/Tag Vitamin D3 schützende Effekte auf das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit und möglicherweise auch auf Covid-19 hatte.



 

Nicht-motorischen Symptomen bei Parkinson mit Vitamin D (D3) entgegenwirken

Zu wenig Vitamin D kann übrigens bei Parkinson Stürze und nicht-motorische Symptome begünstigen. Deswegen empfehlen Experten zusätzliches Vitamin D. Eine rezente Studie zeigt die möglichen Vorteile einer zusätzlichen Gabe von Vitamin D bei der Behandlung des Morbus Parkinson. Die Forscher entdeckten vor allem einen eindeutigen Zusammenhang mit dem Schutz durch Vitamin D vor Stürzen und Schlaflosigkeit sowie positiven Effekten gegen Angst und Depression.

 

Niederige 25(OH)D-Serumspiegel und geringere Knochenmineraldichte

Unter dem Strich ist Vitamin-D-Mangel bei Parkinsonpatienten weit verbreitet. Deswegen war es Ziel der rezenten Studie zu bestimmen, ob der Vitamin-D-Spiegel im Serum mit der Knochenmineraldichte (BMD) und nichtmotorischen Symptomen bei Patienten mit Parkinson in Zusammenhang steht. Die Forscher untersuchten dazu 182 Patienten mit Parkinson und verglichen sie mit 185 gesunden Probanden. Dabei analysierten sie die Serumspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (25[OH]D) sowie die Knochenmineraldichte (KMD).

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Parkinson-Patienten mit niedrigen Vitamin-D-Spiegeln häufiger Stürze hatten. Außerdem waren sie anfälliger für nicht-motorische Symptome. Deswegen glauben die Wissenschaftler auch, dass eine Vitamin-D-Substitution bei der Behandlung der nicht-motorischen Parkinson-Symptome die Patienten effektiv unterstützen kann.

Im Grunde genommen fanden die Wissenschaftler auch heraus, dass die Parkinson-Patienten signifikant niedrigere 25(OH)D-Serumspiegel aufwiesen. Und zwar im Vergleich mit den gesunden Probanden. Zudem hatten die Patienten mit Parkinson auch eine signifikant geringere mittlere Knochenmineraldichte der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkelhalses.



 

Komplementäre Zusatzbehandlung

Nach der Anpassung von Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index zeigte sich eben ein eindeutiger Zusammenhang der Vitamin-D-Spiegel mit Stürzen, Schlaflosigkeit sowie Depression und Angst. Damit scheint auch bestätigt zu sein, dass Vitamin D eine bedeutende Rolle in der Pathogenese des Morbus Parkinson spielt.

Die Wissenschaftler betonen, dass Stürze vor allem auch die verschiedenen nicht-motorischen Symptome die Parkinson-Patienten, aber auch deren Pfleger, sehr stark belasten. Deswegen könnte vermutliche eine zusätzliche Vitamin-D-Substitution diese oft vernachlässigten Symptome verbessern. Und damit allgemein die Lebensqualität der Patienten deutlich erhöhen.


Literatur:

Hribar CA, Cobbold PH, Church FC. Potential Role of Vitamin D in the Elderly to Resist COVID-19 and to Slow Progression of Parkinson’s Disease. Brain Sci. 2020;10(5):E284. Published 2020 May 8. doi:10.3390/brainsci10050284

Zhang H-J, Zhang J-R, Mao C-J, Li K, Wang F, Chen J, Liu C-F. Relationship between 25‐Hydroxyvitamin D, bone density, and Parkinson’s disease symptoms. Acta Neurol Scand. 2019;00:1–7. Published online 06 August 2019. DOI: 10.1111/ane.13141

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