Donnerstag, April 18, 2024

Omarthrose, Osteoarthritis, und Frozen Shoulder der Schulter (im Schultergelenk)

Bei einer Rheuma-Schulter – wie die Omarthrose, Osteoarthritis der Schulter, Frozen Shoulder – entstehen Entzündungen und Abnützungen im Schultergelenk.

Die meisten Menschen denken bei Rheuma an die Hände, den Rücken sowie an die Fingergelenke. Doch hinter dem Begriff Rheuma steckt eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Krankheiten, die im Grunde genommen jedes Gelenk unseres Körpers befallen können. Oft sind die Wirbelsäule und die Extremitäten, aber auch die Muskeln, Sehnen, Schleimbeutel, das Bindegewebe und sogar innere Organe. Daraus resultieren Schmerzen, eine Einschränkung der Beweglichkeit, ein Gefühl der Steifheit sowie die Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens. Was viele nicht wissen: die Schulter ist besonders häufig von Rheuma betroffen. Es kommt zu Entzündungen und Abnützungen im Gelenk. Gleichzeitig findet man extrem oft Schäden an den Sehnen, Schleimbeuteln und Muskeln in der Schulter. Prominente Beispiele für die rheumatische Schulter mit Entzündungen und Abnützungen im Schultergelenk sind die Omarthrose, Osteoarthritis, sowie die Frozen Shoulder.

 

Wenn Omarthrose, Osteoarthritis, Schmerzen in der Schultern verursacht

Mit unseren Händen und Armen können wir im Grunde genommen verschiedenste Bewegungen nahezu ungehindert in alle Richtungen ausführen. Denn die Schulter ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Wobei zum Großteil Muskeln und Bänder die Schulter zusammenhält. Das heißt eben nicht, wie bei den meisten anderen Gelenken, durch knöcherne Strukturen. Die Muskeln und Bänder garantieren jedenfalls die gute Beweglichkeit. Sie machen den Schulterbereich allerdings auch anfällig für Überlastungen der Sehnen, der Schleimbeutel und eben der Muskeln.

Bei Schulterschmerzen ist eine genaue und schnelle Abklärung der Ursache wichtig, damit bei einer Omarthrose die Therapie gezielt angreifen kann. Wie bei den meisten Rheuma-Erkrankungen verbessert auch bei der Schulter eine frühzeitige Diagnose und Therapie die Chancen auf eine komplette Ausheilung erheblich.

In einer rezenten Studie haben Forschende versucht, mittels eindeutiger Parameter und Faktoren das Fortschreiten einer Omarthrose zu identifizieren. Dabei zeigte sich, dass man vorbeugende Maßnahmen bei der körperliche Rehabilitation nutzen kann, um das Fortschreiten zu verzögern. Weiter kann man dadurch den Bedarf an kostspieliger diagnostischer Bildgebung verringern.

 

Die Omarthrose

Die Omarthrose ist eine häufige Erkrankung, bei der eine Schultergelenk-Abnützung vorliegt. Den Knorpelabrieb findet man am Oberarmkopf und/oder der Schulterpfanne. Wiederholte Verletzungen, Knochenbrüche, Schulterluxationen und extreme Überlastungen führen zu einer frühzeitigen Abnützung. Man spricht übrigens auch von einer Osteoarthritis oder Arthrose der Schulter.

Einerseits verursacht die Omarthrose Schulterschmerzen sowie auch Schmerzen im Oberarm. Und können sowohl bei Ruhe als auch bei Bewegung und durchaus auch nachts auftreten. Andererseits schränkt die Omarthrose auch die Beweglichkeit der Schulter und damit auch die des Armes und der auch der Hände ein.

Zur Behandlung stehen hochwertige Aufbaupräparate für die Knorpel zur Verfügung. Hyaluronsäure, welche direkt in das Gelenk gespritzt wird, regt die Bildung von neuem Knorpel an und regeneriert das Gelenk. Zusätzlich werden orale Knorpelaufbaumittel wie Chondroitin- und Glucosaminsulfat ebenso wie Diacerein gegeben.

Neben lokalen Wärmeanwendungen ist schließlich auch die Heilgymnastik unverzichtbar, um die Gelenkbeweglichkeit zu fördern. Bei schweren Abnützungen stehen zudem operative Maßnahmen mit Einsetzen eines künstlichen Schultergelenkes zur Verfügung.

 

Frozen Shoulder: wenn die Schulter eingefroren wirkt

Im Grunde genommen steckt hinter dem Begriff Frozen Shoulder jedenfalls eine schmerzbedingte, oft völlige Aufhebung der Beweglichkeit der Schulter. Die Schulter ist dann wie „eingefroren“. Diese Krankheit tritt bei Frauen und Männern gleich häufig auf. Und zwar meistens zwischen dem vierzigsten und sechzigsten Lebensjahr. Oft sind auch beide Schultern gleichzeitig befallen.

Als Ursache der Frozen Shoulder sind die Schäden an der Rotatorenmanschette, also den Muskeln in der Schulter zu nennen. Weiter gehören Verengungen des Schulterraumes, Verletzungen und Operationen dazu. Wobei die Schultersteife aber oft auch spontan ohne erkennbare Ursache auftritt. Und zwar ist das besonders häufig der Fall bei Menschen mit Diabetes sowie mit Schilddrüsen- und Fettstoffwechselstörungen.

Die Schmerzen sind jedenfalls meistens so dramatisch, dass jede noch so kleinste Bewegung extrem weh tut. Die Betroffenen sind somit völlig hilflos und brauchen Hilfe beim Anziehen und der Körperpflege. Auch das Liegen auf der Schulter ist unmöglich.

Rasche Erleichterung bei einer Frozen Schulter verschafft jedenfalls die Behandlung mit Injektionen in die Schulter, die die Entzündung hemmen. Außerdem lindern Antirheumatika und andere Schmerzmittel die Beschwerden.

Nach Abklingen der akuten Beschwerden beginnt schließlich die physikalische Therapie zur körperlichen Erholung. Gute Erfahrungen gibt es auch mit der Akupunktur. Wobei dazu eine aktuelle Studie die Wirksamkeit der üblichen Akupunktur mit der myofaszialen Triggerpunkt-Akupunktur mit der üblichen Akupunktur.


Literatur:

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