Donnerstag, April 25, 2024

Checkpoint-Inhibitoren gegen Hautkrebs – Ipilimumab

Neue Immuntherapien zur Behandlung von Melanompatienten mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren zeigen vielversprechende Therapieergebnisse.

Neue Immuntherapien mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren bringen vielversprechende Ergebnisse zur Behandlung von Melanompatienten. Über sogenannte Checkpoints wird die T-Zell-Aktivität herunterreguliert. Das führt dazu, dass eine überschießende Aktivierung des Immunsystems verhindert wird. Gleichzeitig werden dadurch aber auch Immunreaktionen gegen Tumorzellen blockiert. Durch die Kenntnis solcher Checkpoints war es in jüngster Vergangenheit möglich, Substanzen zu entwickeln, sogenannte Checkpoint-Inhibitoren. Diese greifen hier eing und verhindern die Herrunterregulation der T-Zellen.

 

Vielversprechende Checkpoint-Inhibitoren: Ipilimumab

Einer der ersten Checkpoint-Inhibitoren – das Ipilimumab – wurde 2011 zur Behandlung von Melanompatienten zugelassen. Er blockiert das Molekül CTLA4. Ipilimumab führt bei etwa 22% der Patienten, die an einer inoperablen Melanomerkrankung leiden, zu einem Langzeitüberleben von mindestens 3 Jahren. Im Jahr 2015 wurden zwei weitere Checkpoint-Inhibitoren zur Behandlung von Melanompatienten zugelassen, welche das PD1-Molekül inhibieren: das Nivolumab und das Pembrolizumab. Beide Substanzen führen in einer Untergruppe von Patienten mit inoperabel metastasiertem Melanom zu einem Ansprechen der Erkrankung von 30-40%, die Dauer des Ansprechens steht noch nicht fest. Mit den Checkpoint-Inhibitoren ist ein neuer Therapieansatz etabliert worden, der die Behandlung von Patienten mit inoperabler Melanomerkrankung signifikant verbessert.

Ob der adjuvante Einsatz bei Hochrisikopatienten bereits vorbeugend sinnvoll ist, wird aktuell in klinischen Studien untersucht. Erste Studien konnten zeigen, dass die Kombination von Ipilimumab und Nivolumab die Ansprechraten weiter erhöht, aber auch die Nebenwirkungen verstärkt. Zu den Nebenwirkungen gehören insbesondere überschießende Immunreaktionen, die zu Entzündungen in verschiedenen Organen führen können, wie der Haut (Dermatitis), dem Darm (Colitis), der Lunge (Pneumonitis) und den hormonbildenden Drüsen (Hypophysitis, Thyreoiditis). Daher ist die Kenntnis der Nebenwirkungen und ihrer Behandlung bei dem Einsatz dieser Substanzen wichtig. Das Melanom ist die erste Tumorerkrankung, bei der Checkpoint-Inhibitoren erfolgreich eingesetzt wurden. Grundsätzlich ist dieses Therapieprinzip aber auch bei anderen Tumoren anwendbar und wird derzeit in einer Vielzahl von Studien untersucht.

Sechs von sieben Melanompatienten überleben

Die Zahl an Melanompatienten stieg in den vergangenen Jahren deutlich an. Es weist einiges darauf hin, dass sich Menschen in ihrer freien Zeit immer häufiger einer Sonnenexposition aussetzen. Dies scheint für die häufigeren Erkrankungsfälle verantwortlich zu sein. Ein Grund für die steigende Zahl an Melanompatienten könnten aber auch die vor etwa 10 Jahren eingeführten Maßnahmen zur Früherkennung sein, durch die mehr Melanome entdeckt wurden, die zuvor nicht entdeckt wurden. Die meisten Melanome werden rechtzeitig entdeckt: Sechs von sieben Melanompatienten überleben den Krebs.

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