Patienten mit Nebenniereninsuffizienz riskieren ins Koma zu fallen, wenn die Symptome nicht erkannt und entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet wird.
Wenn Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, kalter Schweiß, Schwindel, starke Müdigkeit, niedriger Blutdruck, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit bei einem Patienten mit Nebenniereninsuffizienz – auch Nebennierenunterfunktion genannt – auftreten, droht eine sogenannte Nebennierenkrise und es muss umgehend gehandelt, denn die Krankheit kann auch tödlich verlaufen. Eine Nebenniereninsuffizienz lässt sich durch die Gabe von Hormonen ausgleichen.
Welche Aufgaben die Nebennieren haben und worauf bei Nebenniereninsuffizienz zu achten ist
Wie eine Mütze sitzen die Nebennieren auf den Nieren, funktional sind sie aber nicht mit ihnen verbunden. Durch die Nebennieren werden Hormone produziert, die besonders für die Stressantwort des Körpers wichtig sind und Voraussetzungen für die natürlichen Reaktionen der Flucht und des Angriffs schaffen.
Nebennieren stellen kurzfristig Nährstoffe bereit, die Energie für die nötige Leistungssteigerung liefern, regulieren Wasser- und Salzhaushalt des Körpers, bewirken eine erhöhte Herzleistung, einen Anstieg des Blutdrucks und spielen eine zentrale Rolle im Stoffwechsel.
Primäre und sekundäre Nebenniereninsuffizienz
Werden durch die Nebennieren zu wenig Hormone produziert und ist die Ursache in den Nebennieren selbst zu finden, so spricht man von einer primären Nebenniereninsuffizienz. Liegt die Ursache dafür außerhalb der Nebennieren, so handelt es sich um eine sekundäre Nebenniereninsuffizienz.
Der primären Nebenniereninsuffizienz liegt zumeist eine Autoimmunerkrankung zugrunde, sie kann aber auch durch Infektionen oder Operationen an der Niere unter Einbeziehung der Nebennieren hervorgerufen werden.
Eine Störung der Hypophyse, der Hirnanhangsdrüse, als Steuerungsorgan der Nebennieren kann eine sekundäre Nebenniereninsuffizienz hervorrufen. Kommen von der Hypophyse keine oder zu wenig Signale, reagieren die Nebennieren entsprechend mit einer geringeren Hormonproduktion. Ursachen für eine solch sekundäre Nebenniereninsuffizienz sind beispielsweise Tumoren oder Kopfverletzungen.
Hilfestellung für Patienten mit Nebenniereninsuffizienz
Patienten mit Nebenniereninsuffizienz riskieren ins Koma zu fallen, wenn die Symptome nicht – rasch genug – erkannt und entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet wird. Wichtig ist auch, dass Patienten und Angehörige ein Leben mit Nebennierenunterfunktion zu managen verstehen und für kritische Situationen sensibilisiert sind.
Gerade in Stresssituationen hat der Körper einen erhöhten Hormonbedarf. Deswegen sollten Betroffene gut informiert sein, damit die Krankheit vor allem in Notfallsituationen wie plötzlichen, extremen physischen oder psychischen Stressmomenten für sie kontrollierbar bleibt. Betroffene und Angehörige sollten dafür sensibilisiert werden, wie hoch der Bedarf des Körpers an ausgleichenden Hormonen ist und wann besser ein Arzt gerufen werden sollte.
Ärzte und spezialisierte Zentren sollten Betroffenen und deren Familien die Unsicherheit im Umgang mit der Krankheit nehmen. Durch umfassende Beratung und Hilfestellungen kann man einen souveränen Umgang mit der Nebenniereninsuffizienz erlernen.
Quelle: www.ukr.de/innere1