Freitag, April 19, 2024

Wann eine minimal-invasive Operation gegen chronische Rückenschmerzen sinnvoll ist

Viele Wirbelsäulen-OPs sind unnötig, hingegen ist öfter auch eine minimal-invasive Operation gegen chronische Rückenschmerzen sinnvoll.

Wenn konservative Therapien manche chronische Rückenschmerzen nicht effektiv lindern können, ist eine Operation oft sinnvoll und der einzige Ausweg. Denn dabei korrigiert der Chirurg die schmerzhaften Veränderungen an der Wirbelsäule.

Hierzu bieten immer öfter mikro-invasive Techniken eine wichtige Alternative. Denn Vorteil dieser minimal-invasiven Operationen ist es, dass nur winzigen Hautöffnungen verursachen. Schließlich schonen sie auch wichtige Strukturen rund um die Wirbelsäule und senken das Operationsrisiko beträchtlich. Damit kommt es zu einer schnelleren Heilung sowie zu weniger chronischen Beschwerden.

 

Wann eine Therapie von Rückenschmerzen ohne Operation sinnvoll ist

Außer bei einer akuten Lähmung können Ärzte ihren Patienten selbst bei massiven Rückenschmerzen oft durch fortschrittliche Schmerztherapien ohne Operation helfen. Manchmal kann aber beispielsweise etwa wegen zu starkem Verschleiß der Wirbelsäule oder Verengung der Nervenkanäle nur ein chirurgischer Eingriff helfen. Dann sollte eine schonende Operationstechnik erste Wahl ein. Wobei das vor allem für Eingriffe an der Halswirbelsäule gilt.

 

Operation an der Halswirbelsäule

Bei einer Operation an der Halswirbelsäule ist höchste Präzision gefragt, um das empfindliche Rückenmark nicht zu schädigen. Heutzutage kommen hier kleinste Instrumente unter dem Mikroskop im Millimeterbereich zum Einsatz. Vor allem auch bei älteren Patienten macht diese „Schlüsselloch-Technik“ oft erst eine operative Versorgung möglich. In der Vergangenheit beispielsweise konnten die Chirurgen manche Wirbelbrüche, die altersbedingte Osteoporose verursachte, nicht behandeln. Denn die Belastung durch konventionelle Operationen war dann oft zu groß.

 

Durch die Verschiebung der Alterspyramide treten chronische Rückenschmerzen häufiger auf

Heutzutage steigt bedingt durch die veränderte Altersstruktur in der Bevölkerung die Zahl der Patienten mit Wirbelsäulenproblemen kontinuierlich an. Viele Betroffene leiden, ausgelöst durch degenerative Defekte an der Wirbelsäule, unter zunehmenden Schmerzen in den Beinen. Die Mobilität nimmt immer mehr ab, bis diese Patienten nur noch wenige Schritte gehen können.

Der Einsatz der minimal-invasiven Techniken im Operationssaal kann auch diesen Patienten helfen. Unter Verwendung hochmoderner Operationsmikroskope werden etwa bei verengten Nervenkanälen die knöchernen Engstellen über einen kleinen Hautschnitt unter Schonung der Nerven sicher abtragen, die Schmerzen in den Beinen können dadurch in vielen Fällen deutlich gelindert werden.

Sogar das Wirbelgleiten, eine Instabilität der Wirbelsäule, bei der es zum Abrutschen der Wirbel kommt, kann heute über vier kleine Hautschnitte am Rücken und einen kleinen Schnitt am Bauch schonend und sicher stabilisiert werden. Große Schnitte und schwierige Nachbehandlungen sind häufig nicht mehr nötig.

 

Umfassende Expertise notwendig

Es ist allerdings wichtig, dass der Operateur alle Behandlungsalternativen beherrscht. Herkömmliche wie minimal-invasive Verfahren und auch die Techniken der nicht operativen Therapie. Operationen sollten immer erst die letzte Maßnahme nach Ausschöpfung der konservativen, nicht operativen Behandlungsmöglichkeiten sein.

Wesentliche Ursachen für chronische Rückenschmerzen sind nach Meinung der Experten vor allem geänderte Lebensumstände. Dazu zählen einseitige Belastungen, langes Sitzen, insgesamt geringe Aktivität der Rücken- sowie Bauchmuskulatur. Das führt zu Überlastung und vermehrten Verschleißveränderungen. Dabei hat die Schwäche der Rückenmuskulatur ihren Ursprung oft schon im Kindesalter.


Quelle: Orthopädische Universitätsklinik Bad Abbach

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