Aktuelle Daten zeigen, dass das Krebsrisiko durch Biologika nicht erhöht ist. Die Zweifel an Rheuma-Medikamenten bezeichnen Experten als unbegründet.
Immer noch sind einige Eltern und Ärzte besorgt, dass gentechnisch hergestellte Biologika das Krebsrisiko bei Kindern mit Rheuma erhöhen. Doch Studien und neue Registerdaten aus Deutschland entkräften diesen Verdacht nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern mit Gelenkrheuma. Die Untersuchungen zeigen jedoch auch, dass entzündlich rheumatische Erkrankungen mit einem zwei- bis vierfach erhöhtem Risiko für Tumore im Vergleich zur Bevölkerung einhergehen.
Um Eltern, Betroffene und Ärzte besser aufzuklären, müssen die neuen Informationen zügig bekannt gemacht werden, forderten Kinderrheumatologen beim 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).
Studien und neue Registerdaten aus Deutschland zeigen, dass das Krebsrisiko durch Biologika nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern mit Gelenkrheuma nicht erhöht ist.
Im Jahr 2009 warnte die Amerikanische Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) vor einem erhöhten Krebsrisiko durch Biologika. Studien der letzten fünf Jahre konnten diese Bedenken jedoch bei fast 20.000 Kindern mit Rheuma entkräften.
Eltern zögern aus Angst vor erhöhtem Krebsrisiko durch Biologika
Kürzlich publizierte deutsche Registerdaten bestätigen jetzt die Ergebnisse. Insgesamt haben die Berliner Forscher etwa 3000 Patientendaten über bis zu dreizehn Jahre ausgewertet und dabei auch das Risiko für Infektionen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Uveitis, eine Entzündung der mittleren Augenhaut, untersucht.
Quelle: Jens Klotsche et al. „Long-term safety of etanercept and adalimumab compared to methotrexate in patients with juvenile idiopathic arthritis (JIA)” Ann Rheum Dis 2015;0:1–7. doi:10.1136/annrheumdis-annrheumdis-2014-206747