Dienstag, April 16, 2024

Kalzium und Vitamin D verursachen keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Anwendung von Kalzium und Vitamin D im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist sicher. Krankenhauseinweisungen und Mortalität werden nicht beeinflusst.

In einer unlängst vorgestellten Studie zeigten Kalzium und Vitamin D keinen Zusammenhang mit Krankenhauseinweisungen oder Mortalität aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das ist von großer Bedeutung, da die Prävention der Osteoporose und jede Osteoporosebehandlung als Basis eine ausreichende Kalzium und Vitamin D-Zufuhr hat. Eine Kalzium und Vitamin D-Supplementation ist vor allem deswegen auch sehr wichtig, weil in unseren Breriten ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung eine gleichzeitige Unterversorgung mit Kalzium und Vitamin D aufweist.

Kalzium braucht die Unterstützung von Vitamin D ist für stabile Knochen. Denn die Aufnahme von Kalzium, die in den Körper im Darm erfolgt, wird durch Vitamin D deutlich verbessert. Schließlich hilft Vitamin D auch beim Einbau vonKalzium in die Knochen. Nichtzuletzt unterstützt es die Mineralisierung und Aushärtung des Knochens.

Prinzipiell geht man heute davon aus, dass eine optimale Versorgung mit Kalzium und Vitamin D vorbeugend gegen Osteoporose wirkt sowie eine wichtige Behandlungssäule der Knochenerkrankung darstellt.

Kalzium und Vitamin D in verschiedenen Varianten

Britische Forscher haben eine neue Studie vorgestellt, die die Sicherheit von Kalzium und Vitamin D belegt. Die Studie beruht auf einer Analyse der UK Biobank. Schließlich umfasste diese sehr große Studie 502.664 Männern und Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren.

Von allen befragten Teilnehmern der UK Biobank nahmen 34.890 Personen (6,94%) Kalziumpräparate, 20.004 auf Vitamin-D-Präparate und 10.406 auf Kalzium und Vitamin D-Präparate (2,1%) zu. Dabei konnten die Forscher keine ursächliche Verbindung zwischen der Verwendung von Kalzium und eventuellen Krankenhauseinweisungen wegen ischämischer Herzerkrankungen (z.B. Herzinfarkt), Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder der Einweisung folgender Todesfälle aus welchem Einweisungsgrund auch immer finden. Prinzipiell waren die Ergebnisse bei Teilnehmern mit Vitamin D- und Kombinationssupplementierung ähnlich.

Zusätzlich konnte – unabhängig davon, ob die Teilnehmer zu Beginn der Studie eine Vorgeschichte von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen oder nicht – durch die Kalzium-Ergänzung (mit oder ohne Vitamin D) keine Risikoerhöhung für zukünftige kardiale Ereignisse festgestellt werden. Schließlich blieben die Ergebnisse auch nach Einbeziehung anderen Faktoren wie Alter und Fettleibigkeit sowie Medikamentengebrauch und Blutdruck stabil.

 

Kalzium-Supplementierung weit verbreitet

Der Studienautor Prof. Nicholas C. Harvey – von der MRC Lifecourse Epidemiology Unit der University of Southampton – stellte fest, dass Kalzium-Supplementierung weit verbreitet ist. Vor allem kommt es als Ergänzung bei der Osteoporose-Therapie sowie zur Prävention zum Einsatz.

Alle früheren Studien boten hinsichtlich der Verbindung zwischen Kalzium und kardiovaskulärer Ereignisse nur unbefriedigende Ergebnisse. Die Ergebnisse dieser bisher größten Einzelstudie lassen den Einsatz solcher Ergänzungen als sicher erscheinen.

Die Studienergebnisse bilden die Grundlage für weitere Analysen, die auf die in der Studie enthaltenen Komponenten – eine intensive genetische Phänotypisierung des Bewegungsapparates – setzen.


Quelle:

Ergebnisse aus UK Biobank: Kalzium und Vitamin D werden nicht mit einem erhöhten Risiko für ischämische kardiale Ereignisse in Verbindung gebracht. N.C Harvey, S. D’Angelo, J. Paccou, M. Edwards, S. E. Petersen, C. Cooper. Abstract book: WCO-IOF-ESCEO Weltkongress für Osteoporose, Osteoarthritis und Muskel-Skelett-Erkrankungen, 14 -17 April 2016, Malaga, Spanien Osteoporose International, Band 27 / Suppl 1/2016

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