Freitag, April 19, 2024

Herzinfarktrisiko nach Scheidung

Frauen haben durch eine Scheidung ein hohes Herzinfarktrisiko, dass sogar nach neuerlicher Eheschließung bestehen bleibt. Bei Männern ist das nicht so.

Geschiedene Frauen erleiden häufiger einen Herzinfarkt als Frauen, die sich durchgehend in einer stabilen ehelichen Partnerschaft befinden. Dies berichteten Wissenschafter des Duke University Medical Center im Zuge ihrer Forschungsarbeiten. Im Vergleich zu Frauen in intakten ehelichen Beziehungen, sei das Herzinfarktrisiko bei Frauen nach zwei oder mehr Scheidungen nahezu doppelt so hoch, behaupten die Wissenschafter. Auch bei Frauen, die nach einer Scheidung erneut heiraten, bleibt das erhöhte Herzinfarktrisiko bestehen. Ihre Erkenntnisse publizierten die Wissenschafter unlängst in Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes, ein Fachjournal der American Heart Association.

 

Stressfaktor Scheidung erhöht Herzinfarktrisiko

„Eine Scheidung stellt einen enormen Stressfaktor dar, dessen Auswirkung nicht unterschätzt werden dürfen. Wir wissen seit langem, dass Personen nach einer Scheidung häufig auch mit gesundheitlichen Auswirkungen zu kämpfen haben,“ so Dr. Matthew Dupre, Professor für Medizin an der Duke University und Erstautor der Studie. „Dies ist allerdings einer der ersten Studien, die sich mit dem kumulativen Effekt einer Scheidung über ein längeren Zeitraum beschäftigt – mit interessanten Ergebnissen. So stellte sich heraus, dass diese sehr häufig bleibende gesundheitliche Schäden hinterlässt.

Dieses Ergebnis basiert auf den Angaben von 15,827 Menschen zwischen 45 und 80 Jahren, die zumindest einmal verheiratet waren. Die Teilnehmer wurden zwischen 1992 und 2010 alle zwei Jahre hinsichtlich ihres ehelichen Status sowie zu ihrer Gesundheit befragt. Etwa ein Drittel der Probanden durchlebte innerhalb der 18-jährigen Studiendauer zumindest eine Scheidung.

Das Herzinfarktrisiko bei Männern in einer stabilen ehelichen Partnerschaft war, laut den Untersuchungen, ähnlich hoch wie nach einer Scheidung.

Scheidung hat bei Frauen wesentlich größere gesundheitliche Beeinträchtigungen

Obwohl Männer im Vergleich zu Frauen in der Regel ein höheres Herzinfarktrisiko aufweisen, scheint eine Scheidung bei Frauen wesentlich größere gesundheitliche Nachwirkungen zu haben, auch wenn diese Unterschiede nicht als statistisch signifikant gewertet werden können.

Das Herzinfarktrisiko bei Männern in einer stabilen ehelichen Partnerschaft war, laut den Untersuchungen, ähnlich hoch wie nach einer Scheidung. Erst nach zwei oder mehr Scheidungen kam es gegenüber Männern in stabilen Beziehungen zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko. Zudem zeigte sich, dass Männer die nach einer Scheidung erneut heiraten, gesundheitlich wesentlich besser aussteigen als Frauen. Diese Männer hatten ein ähnliches Herzinfarktrisiko, wie Frauen die sich kontinuierlich in einer stabilen Partnerschaft befanden.

Quelle: http://circoutcomes.ahajournals.org/content/early/2015/04/13/CIRCOUTCOMES.114.001291.abstract

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