Alkohol und Energydrinks zu mixen, ist nach wie vor weit verbreitet – besonders unter Jugendlichen. Doch wie gefährlich ist diese Mischung für Jugendliche?
Sehr gefährlich, behaupten Wissenschaftern des Dartmouth Norris Cotton Cancer Center. Denn verglichen mit Jugendlichen, die zwar Alkohol konsumieren, diesen jedoch nicht mischen, weisen Teenager zwischen 15 und 17, durch die Mischung Alkohol und Energydrinks, ein um vierfach erhöhtes Alkoholmissbrauch-Risiko auf. Die Wissenschafter um Dr. James D. Sargent veröffentlichten ihre Ergebnisse im Journal of Pediatrics.
„Diese Erkenntnisse sind besorgniserregend,“ so Dr. Jennifer A. Emond, Erstautorin der Studie. “Sie weisen sehr deutlich darauf hin, dass die Mischung aus Alkohol und Energydrinks, massiv an der Entstehung missbräuchlicher Trinkgewohnheiten bei Kindern jugendlichen Alters beiträgt.“
Bisherige Studien zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Konsum dieser Mixgetränke und einer Steigerung der negativen Folgen des Trinkens. Beispielsweise käme es dadurch besonders häufig zu exzessivem Trinkverhalten, bzw. zu sogenanntem „Komasaufen“. Jedoch wurden die meisten dieser Studien mit an Universitätsstudenten durchgeführt.
Das Team um Sargent untersuchte jedoch 3.342 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15-23 Jahren. Dabei stellte sich heraus, dass 9,7 Prozent aller Jugendlichen zwischen 15-17 bereits zu Mixgetränken aus Alkohol und Energydrinks greifen. Die Analyse zeigte, dass diese Gruppe besonders gefährdet war, exzessives Trinkverhalten zu entwickeln.
Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist gefährlich und kann vielerlei Folgen haben, von Verletzungen zu chronischem Alkoholmissbrauch bis hin zum Tod,“ so Emond. „Es ist essenziell zu wissen, wer am meisten gefährdet ist. Ärzte, Eltern und Erzieher sollten mit Jugendlichen in den Dialog treten, um die Gefahren der beliebten Mixgetränke anzusprechen und zu verdeutlichen.“
In zukünftigen Untersuchungen wird sich das Dartmouth Experten-Team mit Marketingstrategien von Energydrinks beschäftigen. Konkret ginge es darum festzustellen, inwiefern die Vermarktung dieser Getränke, deren Wahrnehmung bei Jugendlichen beeinflusst.
Quellen:
http://cancer.dartmouth.edu/about_us/newsdetail/73416/
Emond JA, Gilbert-Diamond D, Tanski SE, Sargent JD. (2014) Energy drink consumption and the risk of alcohol use disorder among a national sample of adolescents and young adults. J Pediatr. 165(6):1194-200. doi: 10.1016/j.jpeds.2014.08.050. Epub 2014 Oct 5.