Dienstag, April 23, 2024

Eine richtige Fußpflege bei Diabetes mellitus von großer Bedeutung

Die richtige Fußpflege bei Diabetes mellitus ist wichtig, denn an Diabetiker-Füßen können viele auch ernsthafte Fußprobleme wie diabetischer Fuß entstehen.

Im Grunde genommen lassen sich die meisten Fußamputationen bei Menschen mit Diabetes mellitus vermeiden. So empfehlen die Richtlinien, dass Menschen mit Diabetes mindestens einmal jährlich eine Fußuntersuchung zur Risikobewertung möglicher Fußprobleme. Denn der diabetische Fuß, auch als Diabetisches Fußsyndrom (DFS) bezeichnet, ist das berüchtigste Syndrom an den Füßen von Patienten mit Diabetes Typ 2. Jährlich kommt es deswegen bei tausenden Patienten zu Fußamputationen. Akute Ursachen für das Entstehen sind oft Wunden am Unterschenkel oder am Fuß, die nicht innerhalb von zwei bis drei Wochen abheilen. Weiter treten meist Durchblutungsstörungen der Füße und eine Diabetes bedingte Nervenschädigung – die Polyneuropathie – mit vermindertem Schmerzempfinden auf. Um dem entgegenzuwirken, ist die richtige, gründliche Fußpflege bei Diabetes mellitus von großer Bedeutung. Übrigens konnten Forscher im Zusammenhang mit Infektionen bei Diabetischen Fuss feststellen, dass gramnegativen Bakterie der häufigste Grund für diabetische Fußgeschwüre sind.



In vielen Ländern (wie laut einer rezenten Studie beispielsweise auch Indien) bietet man übrigens den Patienten mit Diabetes keine vorbeugende Fußuntersuchung an. Dies führt zu massiven Folgeschäden und Komplikatonen für die Patienten aber auch für die Gesundheitssystem.

 

Auswirkungen einer Neuropathie

Die Auswirkungen einer peripheren Neuropathie können sich als Gefühlsverlust in den Füßen – sensorische Neuropathie –, als Schwäche und Schmerzen in der Bein- und Fußmuskulatur – motorische Neuropathie – sowie in allgemeinen Hautproblemen wie trockene, rissige Haut – autonome Neuropathie – zeigen.

Diese Symptome – vor allem wenn sie zusammen mit anderen Auswirkungen von Diabetes wie beispielsweise die erwähnte schlechte Durchblutung und/oder verminderte Reaktion des Immunsystems auftreten – können eben bei unzureichender Fußpflege bei Diabetes zu ernsthaften Fußproblemen führen.

Hautgeschwüre, rissige Haut und Pilzinfektionen sind für Diabetiker sehr schwer zu behandeln und können ohne umfangreiche medizinische Versorgung nicht richtig heilen. Bei längerer unsachgemäßerFußpflege bei Diabetes kann es zu Knochenmissbildungen sowie – in schweren Fällen – auch zu Amputationen der Zehen kommen. Vorbeugen ist daher definitiv die bessere Wahl!

 

Möglichkeiten der Fußpflege bei Diabetes

Diabetische Fusspflege beginnt mit der Kontrolle der Blutzuckerwerte.  Eine dauerhafte, gute Blutzuckereinstellung reduziert die Schwere aller oben genannten Symptome. Aber da diabetische Fußprobleme schwerlich ganz zu vermeiden sind, gibt es viele Möglichkeiten, Schmerzen und Verletzungen zu minimieren.



 

Fußpflege bei Diabetes verhindert trockene Haut

Die Verwendung von diabetischen Fußcremen und von Pflegeölen zur Nagelhygiene kann helfen, die Auswirkungen der autonomen Neuropathie und der daraus resultierenden trockenen Haut zu reduzieren. Wenn die Haut trocken und rissig wird, werden Pilzinfektionen und die langsame Heilung der Haut zu großen Problemen.

 

Massage für die bessere Durchblutung

Massagen, sowohl mit der Hand und mit Fußrollen, können Fußprobleme bei Diabetes (z.B. schlechte Durchblutung und Muskelschwäche) verhindern. Spezielle Stützstrümpfe sind auch ein wichtiger Teil der Behandlung von Durchblutungsstörungen durch Diabetes in den Füßen.

 

Was bei der Fußpflege bei Diabetes vermieden werden sollte

Diabetiker sollten nicht mit freiverkäuflichen Produkten ohne Rücksprache mit einem Arzt eine Behandlung der Warzen- oder der Schwielen durchführen. Denn die eingesetzten Produkte sind zu stark und können die Haut der Füße eines Diabetikers beschädigen. Wenn Menschen mit Diabetes diese Fußprobleme haben, sollten sie mit Ihrem Arzt über geeignete Pflegeprodukte sprechen.

 

Richtige Schuhe und Strümpfe

Betroffene sollten darauf achten, dass sie die richtigen Schuhe und Strümpfe/Socken tragen, die Fußprobleme durch Diabetes verhindern können. Dies trägt enorm zur Verhinderung von Druckgeschwüren, Pilzinfektionen und Knochenproblemen bei. Einlegesohlen mit der richtigen Fußstütze, Schuhe mit guter Luftzirkulation und Strümpfe/Socken, die die Durchblutung unterstützen sind alles sehr wichtige Werkzeuge bei der Verhütung schwerer Fußverletzungen.




Literatur:

Mehndiratta A, Mishra SC, Bhandarkar P, Chhatbar K, Cluzeau F, PrimaryCareDoctors T. Increasing identification of foot at risk of complications in patients with diabetes. A quality improvement project in an urban primary health centre in India. BMJ Open Qual. 2020;9(3):e000893. doi:10.1136/bmjoq-2019-000893

Theocharidis G, Baltzis D, Roustit M, et al. Integrated Skin Transcriptomics and Serum Multiplex Assays Reveal Novel Mechanisms of Wound Healing in Diabetic Foot Ulcers [published online ahead of print, 2020 Aug 6]. Diabetes. 2020;db200188. doi:10.2337/db20-0188

Zubair M. Prevalence and interrelationships of foot ulcer, risk-factors and antibiotic resistance in foot ulcers in diabetic populations. A systematic review and meta-analysis. World J Diabetes. 2020;11(3):78–89. doi:10.4239/wjd.v11.i3.78


Quellen:
http://www.diabetes.or.at/
http://care.diabetesjournals.org/

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