Nachtschwärmer gehen sehr spät ins Bett, dies führt zu schlechtem Essverhalten und so zu erhöhtem Diabetes-Risiko – vor allem Männer sind betroffen.
Ein erhöhtes Diabetes-Risiko steht in Zusammenhang mit den individuellen Schlafgewohnheiten. Dies berichteten Wissenschafter vor kurzem im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. Nachtschwärmer haben demnach ein höheres Risiko an Diabetes, metabolischem Syndrom und Sarkopenie zu erkranken als Frühaufsteher, auch wenn sie in Summe gleich lang schlafen. Entdeckt wurden negative Effekte für Fett- und Muskelmasse, wobei vor allem männliche Nachtschwärmer betroffen waren.
Nachtschwärmer haben auch bei gleicher Schlafmenge erhöhtes Diabetes-Risiko
Laut der aktuellen Studie des Korea University College of Medicine in Seoul haben die Menschen, die erst spät zu Bett gehen, selbst dann ein erhöhtes Diabetes-Rsiko, wenn sie dieselbe Anzahl von Stunden schlafen wie diejenigen, die früh zu Bett gehen.
Im Zuge der Studie befragten die Forscher mehr als 1.600 Menschen der Altersgruppe 40 bis 59 zu ihren Schlafgewohnheiten. Zudem wurden Blutproben entnommen und Körperfett ermittelt – mit interessanten Ergebnissen.
So stellte sich heraus, dass die Nachtschwärmer unter ihnen in der Regel zwar jünger waren, jedoch auch häufiger gesundheitlichen Probleme aufwiesen. Das späte Zubettgehen scheint Einfluss auf unsere „innere Uhr“ zu nehmen, wodurch es vermehrt zu ungesundem Essverhalten sowie zu einer erhöhten Aufnahme schlechter schlechtem Fette kommt, was wiederum ein erhöhtes Diabetes-Risiko zur Folge hat.
Besonders bei Männern scheint dieser Effekt sehr ausgeprägt zu sein. Im Vergleich zu weiblichen Nachtschwärmern haben Männer, die spät ins Bett gehen, ein dreifach erhöhtes Diabetesrisiko. Das Muskelschwund-Risiko – Gefahr Osteoporose – ist allerdings bei Frauen viermal so hoch, zudem müssen Frauen mit Problemen wie dem sogenannten Metabolischen Syndrom rechnen. Letzteres äußert sich durch Übergewicht, Bluthochdruck und Insulinresistenz.
Laut Dr. Nan Hee Kim neigen Menschen, die spät zu Bett gehen, auch dazu, schlechter zu schlafen. Dadurch kommt es häufig zu ungesundem Verhalten, wie beispielsweise Rauchen oder ungesunder Ernährung. Was wiederum ein erhöhtes Diabetes-Risiko mit sich bringt – der Teufelskreis für Nachtschwärmer schließt sich.
Quelle: „Evening Chronotype Is Associated with Metabolic Disorders and Body Composition in Middle-Aged Adults,“ wurde online von Ji Hee Yu, Jae Hee Ahn, Hyun Joo Cho, Seung Ku Lee, Hye Jin Yoo, Ji A. Seo, Sin Gon Kim, Kyung Mook Choi, Sei Hyun Baik, Dong Seop Choi und Chol Shin von dem Korea University College of Medicine (Ansan, Korea) Chang-Ho Yun vom Seoul National University Bundang Hospital (Seongnam, Korea) und Sooyeon Suh von der Sungshin Women’s University (Seoul, Korea) publiziert.