Organschäden durch Diabetes mellitus wirken bekanntlich negativ auf das Immunsystem, was auch das Risiko für eine Lungenentzündung, Pneumonie, erhöht.
Im Grunde genommen kann Diabetes Schäden an diversen Organen verursachen. Das wirkt sich auch negativ auf das Immunsystem aus. Deswegen haben Patienten mit Diabetes mellitus eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen wie zum Beispiel Pneumonien – Lungenentzündungen. Für den Arzt ist die Lungenentzündung bei Diabetes nicht immer leicht zu erkennen. Denn auch die Symptome können anders sein als bei Patienten ohne Diabetes. Diabetes-Patienten können sich übrigens mit einer vorbeugenden Pneumokokken-Impfung gegen den häufigsten Auslöser der Lungenentzündung schützen.
Dreifach erhöhtes Risiko für Pneumonien bei Diabetes
In unseren Breiten leiden Millionen Menschen an Diabetes. Im Jahr 2030 werden es vermutlich um 25% an Betroffenen mehr sein. Wobei Menschen mit Diabetes eine etwa drei Mal so hohe Wahrscheinlichkeit an einer Lungenentzündung zu erkranken. Und zwar im Vergleich mit gesunden Menschen gleichen Alters.
Dass das kein theoretisches Risiko ist, zeigen die Statistiken zu den Ko-Morbiditäten bei Lungenentzündungen. Bis zu einem Viertel aller Patienten mit einer ambulant erworbenen Lungenentzündung leidet gleichzeitig auch an Diabetes.
Bekannt ist, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen inklusive Schlaganfällen gibt.
Menschen mit Diabetes sollten jedes Risiko einer zusätzlichen Krankheit minimieren, da sie ohnehin anfälliger sind als andere. Wenn es eine Impfung gegen eine Krankheit gibt, sollten sie die Möglichkeit, sich zu schützen wahrnehmen, ganz besonders bei potentiell gefährlichen Erkrankungen wie Pneumokokken-Infektionen.
Lungenentzündung verschlechtert Diabetes
Dazu kommt, dass Menschen mit Diabetes im Erkrankungsfall auch andere Symptome aufweisen als Patienten ohne Grunderkrankung. Die klassischen Symptome wie Husten, eitriger Auswurf oder Brustschmerzen treten bei ihnen seltener auf.
Für den Arzt ist es bei diesen Patienten daher wesentlich schwieriger, eine Lungenentzündung zu erkennen. Dazu kommt, dass die Patienten zusätzlich zur Lungenentzündung oft auch noch mit einer Verschlechterung ihres Diabetes kämpfen müssen.
Das bestätigen auch die Patienten selbst. In einer web-basierten Befragung bei über 50jährigen Patienten mit Lungenentzündung gaben knapp 10 Prozent an, dass sich ihre Diabetes-Symptome durch die Lungenentzündung verschlechtert hätten.
Pneumokokken-Impfung sehr sinnvoll
Eine Impfung gegen Pneumokokken wird Menschen mit Diabetes dringend empfohlen. Dies wird im Österreichischen Impfplan ebenso wie in den Richtlinien des deutschen Robert-Koch-Instituts klar festgehalten. Eine Empfehlung, der sich die Österreichische Diabetesgesellschaft anschließt.
Die Krankheitsprävention ist nicht nur für einzelnen Personen sinnvoll, sondern auch für die Gesellschaft an sich. Eine Studie aus den Niederlanden konnte nämlich darstellen, dass eine flächendeckende Impfung der Risikogruppen wie jene der Menschen mit Diabetes auch für die Volkswirtschaft insgesamt kosteneffektiv ist.
Literatur:
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Quelle:
Verein zur Förderung der Impfaufklärung (VFI), Mag. Dr. Christiane Körner, www.impfen-vfi.at
http://www.facediabetes.at/zahlen-und-fakten.html, zuletzt abgerufen am 4.09.2017
Statement Dr. Helmut Brath, PK 27.9.2017 „Pneumokokken – die unterschätzte Gefahr“