Freitag, April 19, 2024

REHA und Sport: COPD Behandlung ohne Medikamente

Für die COPD-Behandlung ohne Medikamente stehen mehrere Optionen zur Verfügung, wobei REHA und Sport einen besonderen Stellenwert einnehmen.

Im Grunde genommen dominieren diverse pharmakologische und apparative Therapieverfahren die aktuelle COPD Behandlung. Dabei unterschätzen sowohl Ärzte als auch Patienten die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie der körperlichen Aktivität. Unter dem Strich gibt es neben der medikamentösen Therapie zahlreiche Ansätze der COPD Behandlung ohne Medikamente, Reha, Sport etc. Man unterteilt diese in vorbeugende Präventionsmaßnahmen, nichtmedikamentöse Behandlungsoptionen, Sauerstofftherapien sowie chirurgischen Eingriffe. Natürlich gilt die Raucherentwöhnung als die effektivste und kostengünstigste nichtmedikamentöse Maßnahme, um eine COPD zu verhindern. Außerdem kann man damit auch einer Verschlechterung der Erkrankung entgegenwirken. Auf jeden Fall ist das Rauchen noch immer der Hauptrisikofaktor für die Entstehung einer COPD.

 

REHA und Sport als wichtige Option für die COPD-Behandlung ohne Medikamente

Zur COPD Behandlung ohne Medikamente gehören insbesondere das ganze Feld der REHA-Maßnahmen sowie diverse Sport-Angebote als Therapien. Zahlreiche epidemiologische als auch erkrankungsspezifische Studien haben zeigen können, dass körperliche Aktivität einen wesentlichen oder sogar den wichtigsten Prädiktor für das Überleben bei COPD darstellt.

Vor diesem Hintergrund ist von ganz entscheidender Bedeutung, dass Ärzte jene Maßnahmen propagieren, die zu einer Steigerung der körperlichen Aktivität beitragen. Das bedeutet konkret, dass bei Patienten nach einem komplexen stationären Aufenthalt typischerweise eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme folgen sollte. Diese kann ihn dann wieder an seine Leistungsfähigkeit vor der Krankenhausaufnahme beziehungsweise der Verschlechterung der COPD-Symptomatik heranführen. Daneben sind aber auch wohnortnahe Maßnahmen von großer Bedeutung. Dazu zählen unter anderem die Beteiligung an Herzsport- und Lungensportgruppen.

 

Zugeschnittenes Therapie-Konzept

Im Grunde genommen brauchen Patienten mit chronischen Erkrankungen wie COPD ein individuell zugeschnittenes Konzept für Therapie und Sekundärprävention. Dies sollte aus pharmakologischen und apparativen Elementen sowie einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit bestehen. Dazu sind zwar einerseits entsprechende Infrastrukturen erforderlich. Allerdings sollten beziehungsweise müssen viele Patienten auch ihre Lebensführung anpassen.

Im Bereich der COPD hat sich jedenfalls gezeigt, dass effektive Medikamente in Kombination mit Rehabilitationsmaßnahmen nicht automatisch die körperliche Aktivität steigert. Allerdings hoffen viele Lungenexperten, dass sich das mit der nächsten Generation von Patienten ändert. Denn heutzutage werden beispielsweise die weit verbreiteten Aktivitätsmesser immer beliebter. Außerdem gibt es inzwischen auch Internet- und App-basierte Konzepte zur Steigerung der körperlichen Aktivität.

Unter dem Strich sollten sowohl Patienten als auch die behandelnden Ärzte ganzheitlich Denken. Denn nicht nur die Einnahme von Medikamenten beziehungsweise interventionelle Maßnahmen, sondern auch die COPD-Behandlung ohne Medikamente wie Sport und REHA-Maßnahmen sind sehr wichtig für ein effektives Therapiemanagement.


Quelle:

Statement » Sport und Reha statt Tabletten: Bedeutung nicht medikamentöser Therapieverfahren bei COPD und Asthma «. Professor Dr. med. Claus Vogelmeier Kongresspräsident und Vorsitzender der DGIM 2018/2019, Direktor an der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Marburg. 125. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM), April 2019.

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