Die Leber kann sich glücklicherweise sehr schnell regenerieren. Einfache Tipps zeigen, wie man die Leber zur Unterstützung der Leberfunktion entlasten kann.
Wie eine Kläranlage filtert die Leber im Körper Schadstoffe und kümmert sich um die Verstoffwechslung von Nahrungsbestandteilen. Wobei nicht nur allein übermäßiger Alkoholgenuss eine Belastung darstellt. Denn auch die nicht-alkoholische Fettleber ist für einen großen Teil der Störungen der Leberfunktion verantwortlich. Glücklicherweise ist aber gerade die Leber ein Organ, das sich schnell regenerieren kann. Dazu zeigen verschiedene einfache Tipps, was man zur Unterstützung der Leberfunktionen tun kann, um schließlich die Leber angemessen zu entlasten.
Die Leber ist ein Schwerstarbeiter
Unter dem Strich tragen heuer im Herbst der Corona-Pandemie etliche Lockdown-Maßnahmen zum Entlasten der Leber bei. Und zwar in der Öffentlichkeit, beispielsweise in Restaurants und Christkindlmärkten Punschtrinken und Weihnachtskarpfen, beim Martini-Gansl essen und den Weihnachts- und Silvesterfeiern. Hierzu sollte man sich dessen bewusst machen, um nicht die Leber als Entgiftungsanlage des Körpers jetzt privat zu sehr zu belasten. Unter dem Strich benötigt die Leber für die tägliche Filterung von Schadstoffen und Reinigung von giftigen Substanzen etwa 2000 Liter Blut, um diese abzubauen und von unseren Zellen fernzuhalten.
Wenn unserer Leber die Menge an Schadstoffen und giftigen Substanzen zu viel wird, dann kann sie ihre Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen. Eine Gefahr einer Überforderung stellt hier unser moderner Lebensstil mit fett- und stark zuckerhaltigem Essen, Alkoholkonsum, zu wenig Bewegung und zu viel Stress dar.
Weil die Leber aber still und tapfer auch Überbelastung hinnimmt und still vor sich hin leidet, wissen viele Betroffene lange Zeit nichts von gesundheitlichen Problemen. Ohne Behandlung droht allerdings eine Erkrankung mit Diabetes, dem metabolischen Syndrom und einer Leberzirrhose. Zur Unterstützung der Leberfunktionen und um die Leber dann zu entlasten, sind dann rasch angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
Tipps zum Entlasten der Leber und zur Unterstützung der Leberfunktion
Ernährung. Um die Leber zu entlasten, ist eine ausgewogene Ernährung sinnvoll. Mit weitgehendem Verzicht auf leberschädigende Nahrungsmittel wie Fertiggerichte, Speisen & Getränke mit hohem Zuckergehalt, Alkohol und sehr fetthaltige Speisen. Hingegen ist vor allem der Konsum von reichlich Obst und Gemüse zu empfehlen. Beispielsweise ist grünes Gemüse sehr gut, das viele Bitterstoffe enthält. Dazu gehören auch Artischocken, Kresse, Rucola, Spinat, Petersilie und Endivien.
Sport und Bewegung. Im Grunde genommen sind körperliche Aktivitäten, Sport und ausreichend Bewegung nicht nur für den gesamten Organismus gesund, sondern helfen auch die Leber. Diese wird dadurch stärker durchblutet, zudem wird der Stoffwechsel angeregt. Außerdem bauen Sport und Bewegung Spannungen und Fett ab und sind ein guter Ausgleich für einen stressigen Alltag.
Viel Trinken. Nicht nur für die Leber, sondern auch allgemein ist es gut, wenn man zur Unterstützung der Leberfunktion ausreichend Leitungswasser und Tee. Stark zuckerhaltige und alkoholische Getränke sind hingegen schlecht für die Lebergesundheit.
Darmflora stärken. Der Darm ist die Quelle für alle Nährstoffe und Schadstoffe, die in die Leber gelangen. Wenn durch falsche Ernährung die Darmbakterien absterben und der Darm durchlässiger wird, gelangen somit oft mehr Giftstoffe in die Leber, als sie abbauen kann. Deswegen kann man auch Probiotika versuchen, um Störungen der Leberfunktion eine Unterstützung zu bieten.
Hilfe aus der Natur. Es gibt einige Naturstoffe und Heilpflanzen, die die Leberfunktion nachweislich unterstützen. Dazu zählen Artischocke, Löwenzahn und Mariendistel, deren pflanzliche Extrakte äußerst reich an Bitterstoffen sind. Weiter enthalten Traubenkern-Extrakte eine hohe Konzentration an Polyphenolen, den hoch potenten Antioxidantien. Auch zahlreiche Senfölglykoside wie in Meerrettich (Wasabi), Brunnenkresse und Kapuzinerkresse sind reich an antioxidativen Senfölen. Diese gelten seit langem als bewährte Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden. Ein sehr guter Nährstoff für die Leber ist auch das Cholin, das für den normalen Fettstoffwechsel und damit für eine normale Funktion der Leber verantwortlich ist.
Hilfe für die Leber – aus dem Darm
Heute weiß man, dass Leber und Darm über die Leber-Darm-Achse in enger Beziehung stehen. Kommt es als Folge einer Überlastung der Leber zu „Beziehungsproblemen“ in Form eines „durchlässigen Darms“ (Leaky Gut), werden giftige Stoffe nicht mehr einfach ausgeschieden, sondern gelangen ungehindert in den Blut- und Nervenkreislauf. Dann drohen verschiedene Komplikationen, die oft aber nicht der gestörten Leberfunktion zugeordnet werden, weil die Symptome sehr unspezifisch sind. Denn Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Druckempfindlichkeit im Oberbauch können viele Ursachen haben.
Dass die wichtige Beziehung Leber und Darm auch über den Darm positiv beeinflusst werden kann, um die Leber zu entlasten, zeigte beispielsweise eine placebokontrollierte Studie der MedUni Graz. Darin konnten die Forscher zeigen, dass die Einnahme eines speziellen Probiotikums die Leberfunktion bei Leberzirrhose-Patienten verbessern konnte.
Quelle: Österreichische Gesellschaft für Probiotische Medizin